Woran denkt man zuerst, wenn man Cottbus hört? An den FC Energie, der unter dem Trainer Eduard Geyer sechs Jahre in der Fußball-Bundesliga spielte? An den Postkutscher, der schon so manchem die Zunge brach? Oder an Fürst Pückler, der im Schlosspark Branitz ein international bekanntes Gartenkunstwerk schuf? Da fehlt eine Menge – denn die Spreestadt zeigt sich überaus vielfältig, quirlig und zukunftsorientiert. Cottbus/Chóśebuz ist die zweitgrößte Stadt in Brandenburg und die heimliche Hauptstadt der Lausitz. Die Kommune an der deutsch-polnischen Grenze zählt rund 100.000 Einwohner.
Hier lässt es sich gut leben, lernen und arbeiten. Cottbus gilt als Wirtschafts- und Wissenschaftsmotor in Südbrandenburg. Es gibt jede Menge attraktive Stellenangebote – vom Ausbildungsplatz über „ganz normale“ Jobs bis zu Stellen für Spezialisten und Führungskräfte. An der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg wird an vielen Zukunftsfragen geforscht. Das zieht innovative Branchen und Unternehmen an. Weit über die Grenzen hinaus bekannt ist Cottbus als Standort der Energiewirtschaft. Das Lausitzer Revier, große Kraftwerke – Cottbus und sein Umland stehen seit vielen Jahren unter Strom und befinden sich gleichzeitig im strukturellen Wandel. Dabei fängt man nicht bei null an. Dank der BTU Cottbus-Senftenberg ist die Stadt Know-how-Trägerin in Sachen Forschung und Entwicklung von Mobilität. Aufgrund der Nähe zu Polen und den osteuropäischen Märkten ist die kreisfreie Stadt attraktiv für die stark exportorientierten Metall- und Elektrobranche. Besonders aufstrebend in ganz Brandenburg sind Medien und IT. Fast 20.000 Menschen arbeiten mittlerweile in diesem Bereich. Viele davon in kleinen und mittleren Unternehmen, die sich in Cottbus niedergelassen haben. Neben diesen tragenden Branchen ist Cottbus auch bekannt für seine aufstrebende Gründerszene. Mit dem Gründungszentrum Zukunft Lausitz ist die wohl erfolgreichste Existenzgründerberatung Brandenburgs am alten Güterbahnhof zuhause.
Nicht nur Jobs, Ausbildung und Studienplätze - auch in Sachen Freizeit kann die Spreemetropole einiges bieten. Sport gehört in jedem Fall dazu, schließlich hat die Stadt eine große Tradition mit zahlreichen Olympiasiegern. Die Lausitzer Metropole hat sogar ihren eigenen „Weg des Ruhms“, auf dem allen 41 Cottbuser Medaillengewinnern vor dem Rathaus mit Erinnerungsplaketten gedacht wird. Die bekanntesten Vertreter der Neuzeit sind die Diskuswerfer Robert und Christoph Harting. Ältere schnalzen mit der Zunge, wenn sie an Rosi Ackermann und ihren Olympiasieg von Montreal denken. Und natürlich fehlt auch Bahnradsprinter Lutz Heßlich (Gold in Moskau und Seoul) nicht, dem man heute übrigens mit etwas Glück in seinem Fahrrad-Center in der Innenstadt begegnet.
Freunde von Kunst und Kultur kommen natürlich auch auf ihre Kosten, schon wegen einer sehr agilen jungen Szene, die Clubs und Festivals hervorbringt. Bekannter Anziehungspunkt für alle Altersgruppen ist neben dem Fürst Pückler Museum Park und Schloss Branitz das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst. Das Haus hat insbesondere in den Bereichen Plakatkunst und Fotografie einen exzellenten Ruf. Seit 2008 befindet sich das Museum in einem ehemaligen Dieselkraftwerk inmitten der Stadt. Es ist nicht nur Ausstellungsort, sondern ein echtes Kulturzentrum mit Werkstatt für kreative Menschen, Konzert- und Tanzraum, Jazzbar und Theaterbühne, Lausitzer Industriedenkmal und Tagungsort. Nicht weit entfernt ist das Staatstheater Cottbus. Brandenburgs einziges Mehrspartentheater Brandenburg mit Oper, Ballett, Schauspiel und Konzert lockt Gäste aus nah und fern in das imposante Jugendstil-Gebäude von 1908.
Die schönste Zukunftsmusik klingt nach Meeresrauschen: Die Cottbuser sind gerade dabei, ihren eigenen Ostsee zu fluten. Nachdem Ende 2015 der letzte Kohlezug den Tagebau Cottbus-Nord verließ, wird das ehemalige Braunkohleloch zum Naherholungsgebiet umgestaltet. Seit April 2019 heißt es „Wasser marsch!“. Wie lange die Flutung über die Spree dauert, kann man heute noch nicht mit Sicherheit sagen. In jedem Fall wird der Ostsee mit seinen 19 km2 Wasserfläche zum größten See Brandenburgs. Und die Cottbuser haben ihn direkt vor der Haustür.
Ob Arbeitsplatz, Ausbildung, Studium, Job für zwischendurch, Freiwilligendienst oder Ehrenamt: In Cottbus gibt es jede Menge gute Arbeit.